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Die Chronik des Adeligen Klosters Preetz

Der Dänenkönig Waldemar II. (1202-1241), nannte sich vorübergehend „König der Dänen und der Slawen“, so dass Holstein für zwei Jahrzehnte unter der Herrschaft des Königs von Dänemark stand. Er setzte den Sohn seiner Schwester, den jungen Grafen Albrecht von Orlamünde, als seinen Statthalter in Holstein ein. Dieser wird um 1211 als Klosterstifter von Preetz genannt.

Das KlostertorVon ihm erzählt man sich die Sage von der Gründung des Preetzer Klosters:
Vorzeiten bedeckte ein großer ungeheurer Wald die ganze Gegend, wo jetzt Preetz und die Gründe des Klosters liegen. Dort jagte einmal Graf Albrecht von Orlamünde. Ein edler Hirsch sprang auf und lange verfolgte der Graf das fliehende Tier, als es mit einem Male unter einer großen Eiche stille stand und den Grafen ruhig anblickte, als wenn es den Tod nicht fürchte. Schon legte er an, um es zu erlegen, als ein glänzendes Kreuz zwischen seinem prächtigen Geweih sichtbar ward. Da erkannte der Graf, daß der Ort heilig sei und schonte den Hirschen; er ließ den Wald ringsumher ausreuten (ausroden) und baute ein Kloster dahin, dem er reiche Einkünfte und weite Strecken des Landes gab. Bis auf den heutigen Tag steht noch die große heilige Eiche mitten im Ort (gemeint ist die Klosteranlage) vor der Wohnung des Klosterprobsten. Ein Graf Alf von Holstein soll unter ihren Ästen später seinen Schießstand gehabt haben. Man schätzt das Alter der Eiche auf dem Klosterhof auf ca. 800 Jahre, den Umfang auf ca. 6,70 m (am Fuß gemessen), neueren Untersuchungen im Jahre 1999 zufolge beträgt das Alter dieses Baumes ca. 450 (+ vielleicht 100) Jahre und sein Umfang, BHU, d.h. in Brusthöhe gemessen, nur 5,67 Meter.

Das Preetzer KlosterDer Stifter soll den Preetzer Nonnen dann auch die Fleckenskirche unweit der Klostergründung (heute im Stadtgebiet) zugewiesen haben. Das Kloster hatte fortan das Patronatsrecht inne. Es gibt Hinweise, dass die Preetzer Fleckenskirche, auch „Lotharskirche“ genannt, ihren Ursprung bei Vicelin findet. Die Gründung wird um das Jahr 1150 vermutet. Dass die Kirche auch als „Lotharskirche“ bezeichnet wird, deutet auf die Verbindung zwischen dem Apostel der Wagrier, Vicelin, und Kaiser Lothar hin, die jedoch in der Stiftungsurkunde des Klosters von 1226 und auch danach nicht mehr erwähnt wird.

Den Ort „Marienfelde“, der den Nonnen zuerst zugewiesen wurde, verließen sie bald, um nach „Erpesfelde“, etwa 4 km westlich von Preetz, zu ziehen (um 1233). Um 1230 gelangte das Kloster nach „Lutterbeke“, in die Probstei, wo in der Nähe vom Lübecker Bischof in „Karcenhagen“ (Probsteierhagen) eine Kirche errichtet wurde. Um 1260 ließ es sich endlich in Preetz nieder, an der Stelle, wo es sich heute noch befindet.

Nun konnten feste Bauten und eine eigene Kirche errichtet werden. Das Baumaterial dazu lieferte die Klosterziegelei. Zum Bau der Klosterkirche reichten die eigenen Mittel nicht aus. Die Bischöfe von Schwerin, Ratzeburg, Lübeck und Pommern verkündigten daher einen vierzigtägigen Ablass (Erlass der zeitlichen Sündenstrafe) für alle, die beim Klosterbau in Porez (Preetz) behilflich waren. Es wurde also, wie damals üblich, in weitem Umkreis für den Kirchenbau gesammelt. Im Jahre 1307 fiel er einer Feuersbrunst zum Opfer. Erst um 1340 konnte der Nachfolgebau fertiggestellt werden, der noch heute steht und der zuletzt im 19. Jahrhundert grundlegend restauriert wurde. Noch heute ist die Preetzer Schützengilde eng mit dem Kloster verbunden und bekräftigt diese Verbundenheit durch das Abholen des Klosterprobsten zum Gildefest. Der Klosterprobst ist gleichfalls Gildebruder der Preetzer Schützengilde.